30. November 2010

Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden

Sollte irgendwann in ersehnter Zunkunft der Dr. phil. meinem jetzt schon pompösen Namen alle Ehre machen, sich zum Buchstabenwust hinzugesellen, und, weil M. ihn freundlicherweise dort appliziert hat, an meinem Briefkastenschildchen prangen, ist die Zeit herangebrochen, in der es alte Missionen abzuschließen gilt. Akademisch bestätigt und zur Teilnahme am Wissenschaftsdiskurs legitimiert, im besten Fall nach wie vor dazu berufen, ist genau dann der richtige Augenblick gekommen, dem vergessenen Lyriker Hesse, vorschnell von denen, die keine Augen haben zu sehen, dem Kitsch zugeschlagen, die verdiente und längst überflüssige Rehabiltation, den lang verschmähten Dichterpreis zukommen zu lassen. Ihm endlich einen Schrein inmitten krittelnder Literaturwissenschaft zu errichten. Mit postmodernglänzendem Lorbeer bekränzt, so wahr ich hier stehe schreibe! Dafür bündele und mobilisiere ich mein gesamtes epistemologisches, ästhetisches und (post-)strukturalistisches Expertentum, um auch den letzten Naserümpfenden zu überzeugen! Jawoll!

Dunkelste Stunden

Das sind die Stunden, die wir nicht begreifen!
Sie beugen uns in Todestiefen nieder
Und löschen aus, was wir von Trost gewußt,
Sie reißen uns geheimgehaltene Lieder
Mit blutend wunden Wurzeln aus der Brust.

Und doch sind das die Stunden, deren Last
Uns Stille lehrt und innerlichste Rast
Und die zu Weisen uns und Dichtern reifen.
...und ganz viel Erinnerung an F.- in melancholichen Portiönchen, die ich gerade noch tragen kann.

29. November 2010

Pendalum mobile

Der Montag hat mir stets nur wehes Klagen eingebracht, schon weil ich an einem solch' bitteren Tage das Licht der Welt erblickte. Von geburtstäglichem Rückenwind seither nichts zu spüren, my dear. Statt nämlich frisch und munter in die Woche zu starten, ausgerechnet dies! "Froilein, ick weeß ja nich, ob et Ihnen schon uffjefallen is, aber wo is'n Ihre Pedale jeblieben?" Scherzkekse! NEIN, natürlich ist es mir noch NICHT aufgefallen, dass ich auf einem Metallstumpf - das, was von dem guten Stücke übrig blieb - balancierend den Scheißdrahtesel hurtig weiter nach vorn bewege und dabei aussehe wie, pardon, eine Teilnehmerin der Paralympics...Nein, natürlich NICHT. Danke, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben. Ich wäre sonst, ohne es zu merken, weiter wie ein Idiot durch die Straßen getrullert, weils SO ERSTAUNLICH VIEL Spaß macht.

Gipfelstürmer in Pantolette

C. hatte das mal wieder glasklar erkannt. Der Gipfel der Biederkeit kulminiert im Prenzl' Berger Pantoffelhort. Rückzugsort bürgerlicher Gemütlichkeit aus ökologisch zertifiziertem Walkfilz.

28. November 2010

Les mots et les choses

Würde eine hymnische Lob- oder Grabrede minuziös über mich verfasst und feierlich auf mich gehalten, müsste, so hab ich mir überlegt, meiner ausgeprägten Graphemophilie (reminiszenz-)artig Ausdruck verliehen werden.
Notabene: Alle meine Freunde und Verehrer wären demnach genötigt, folgende meiner Lieblingsworte aus unterschiedlichen Sprachen darin unterzubringen: martialisch, Hagestolz, anheim fallen, mondsüchtig, Verblendungszusammenhang, Hinterlist, luzide, sonor, appropinquare, Fräuleinwunder, Zeitlichkeit, entbergen, disentangle, Chuzpe, Obdachlosigkeit, prästabilierte Harmonie, Wegbier, possierlich, hanebüchen, Kinkerlitzchen, stibitzen, Schibboleth, Tannenzapfen, Paradigma, Wankelmut, Agonie, ungestüm, Inselbegabung, konspirativ, Schlingel, prosaisch, Skandalon, Aventüre, Bildersturm, Verve, withdrawal, Flausen, Levithen lesen, riot, Schlingel, mirakulös, Trutzburg, Fisimatenten - to be continued...
Nichts passt zusammen und alles zerbirst. Wär das ein Spaß :)

24. November 2010

παρένθεσις

Beim Anblick meines gegenwärtigen Kontostands wird eine Erinnerungsmaschinerie unwillkürlich in Gang gesetzt, die vom Langzeitgedächtnis artig memorierte Fragmente an die zahlreich besuchten und darunter am wertvollsten empfundenen Seminare meiner sich zum Ende neigenden Studienzeit wachruft. Demnach sei das Geld am besten beschrieben als inkorporierte Arbeit in Parenthese.

Diese messerscharfe begriffliche Präzision im Jammertal der Geisteswissenschaften ist nicht nur höchst erstaunlich, sondern schlichtweg bewunderswert.

23. November 2010

Des Fräuleins Grillen

Et voilà: Heute ein Ausschnitt aus dem Kapitel "Wie bekomme ich meine spontanen Anfälle infantiler Provinienz, sprich: zickenhafte Rachegelüste, besser unter Kontrolle?". Die Miss, Hauptprotagonistin dieser Miniatur, auf dem Weg zur Arbeit. Der Kaffee war kaum durchgelaufen, da musste sie auch schon den Turbo einlegen, schnell in die Fellstiefel und aufs Rad geschwungen. Der Kaffeetassenrand blieb derweilen von ihren anschmiegsam-gierigen Lippen unberührt.

Angesichts der fortgeschrittenen Stunde ad hoc (um)entschieden, geriet der neueste fräuleinsche Plan, die S-Bahn zu nehmen, zu einem unvorhergesehenen Desaster. Wann immer die Miss im Stress ist, schafft sie sich mit Musik Abhilfe. Während die sidoesken Handyspeakerattacken einer sitzbenachbarten viereinhalbköpfigen Mädchenmannschaft durch ihre penetrante Stetigkeit den Stein der Geduld - trotz wohltemperiertem Eagles of Death Metal-Soundteppich - allmählich zu höhlen begannen, war der teuflische Plan längst geschmiedet. Bei der Ansage "Nächste Station Potsdamer Platz: Übergang zu den S-Bahn-Linien S2 und S25 und zur U-Bahn-Linie U2" funkelten Fräuleins Augen tückisch und voller Vorfreude. Bevor die Pubertierenden die Tür erreicht hatten, war eine, die lindsaylohanhafteste unter ihnen, bereits über das subtil ausgestreckte Bein des Fräuleins gefallen, die im Angesicht des Sturzes innerlich tausend Sektkorken gleichzeitig zum Knallen brachte.

Bleibt bloß zu hoffen, dass das Opfer den Pimkie-Shop in den Potsdamer-Platz-Arkaden noch rechtzeitig erreicht hat, but who knows?

Und die Miss: Statt Reuegefühle zu hegen, erfreut sie sich übrigens noch immer an ihrer praeadoleszenten Grillenhaftigkeit.
Ein Blick ins Wörterbuch hilft dem aufmerksamen Leser auf die Sprünge (Eingeweihte bitte überspringen):
Grille, f. , heimchen; laune.
...
2) närrisches gebahren, faxen, possen, dann auch abstracter: närrische, lustige einfälle (auch im mnl. reich entwickelt Verwijs-Verdam 2, 2140): grille possenreiszung, gestus, gesticulatio Henisch 1743; grillen treiben, possen treiben gesticulari, gestire 1744; grillen gesticulationes et gestus ridiculi Stieler 702; im 16. jh. sehr häufig, im 17. allmählich erlöschend; nur im plur. gebräuchlich:
...
das ist ein alte lumperey,
possen, grillen, esels gschrey
Spangenberg-Fröreisen griech. dr. 2, 213 lit. ver.;
3) hauptbedeutung: seltsame, wunderliche einfälle. auch hier tritt in älterer zeit, bis ins 17. jh., gelegentlich concreterer gebrauch auf: seltsame geschichten:
a) das phantastische, unwirkliche wird stärker betont: hirngespinst, einbildung, erfindung, täuschung; oft, aber nicht nothwendig, mit dem nebenbegriff des schrulligen; in älterer sprache gern religiös gewendet: dass noch ein jeder phantast seine närrische einfäll und thorechte grillen mit h. schrift behaupten will Grimmelshausen vogelnest 2, 388 Keller; hinweg mit allen fleischlichen, irrdischen, mahometischen
b) das unbegründete, willkürliche, launische wird stärker betont: marotte, schrulle, bizarrer einfall; bisweilen mit dem nebenbegriff des eigensinnigen oder mehr durativ: fixe idee.
Frei nach dem Motto Vergnügen auch für Nicht-Philologen oder die Existenzberechtigung geisteswissenschaftlicher Forschung sei allen Freunden etymologischer Ausführungen, die darüber hinaus Liebhaber der deutschen Sprache sind, der digitale Grimm übrigens wärmstens zu empfohlen.
Confessio of the day: Sie bekennt sich mit einem Hauch von Stolz schuldig in allen Anklagepunkten.

22. November 2010

Vertigo

Streuselbeschneckt und mit transportabler Koffeinquelle bewaffnet, führt der Weg M. und mich an die Grenzen der Stadt. Während draußen die knöcherige Tristesse vorbeizieht, sich Sturzbäche über Tonnen von Spritzbeton und verfallene Bahnanlagen ergießen, steht M.s Welt Kopf – wankt und dreht sich schon seit Tagen. Wackelig und schwach auf den Beinen, stapft er voraus und ich, im Falle weiterer Schwindelattacken zur kaum brauchbaren Stütze auserkoren, hinterher. Als das sparsame  Tageslicht sich in einer flüchtigen Regenpause unerwartet auf den Wasserlöchern der Vorstadt zu spiegeln beginnt, pocht mir die Angst – wie seit langer Zeit nicht mehr -  bis zum Hals. Als M., aufgerufen, sich taumelnd vom Platz neben mir erhebt, aus dem Wartezimmer in das Sprechzimmer verschwindet, kann ich dem Druck, den ich schon eine halbe Stunde tapfer unterdrückt habe, nicht länger standhalten. Ein gegenübersitzender Patient im Alter meines Opas reicht mir liebevoll ein Tempo und als M. zurückkehrt, habe ich die Fassung längst wiedererlangt.

21. November 2010

Und täglich grüßt das Murmeltier :)

Das kleinteilige Relaunchen kann einen echt wahnsinnig machen, jedoch bedarf die Entäußerung in die digitale Welt da draußen einer gewissen Stilistik. Palimpsestartig wird nun eine Sinnschicht über die andere gelagert, der Raum zwischen den Zeilen textuell und bildlich angereichert. Gleichzeitig steigt das Risiko eines cholerischen Anfalls proportional zum größten winzigsten Fortschritt. Indes besänftigt mich der weise Sinnspruch des Weimarschen Wappentiers:
"Hammer zu sein scheint jedem rühmlicher und wünschenswerter als Amboß, und doch - was gehört nicht dazu, diese unendlichen, immer wiederkehrenden Schläge auszuhalten!"

18. November 2010

Chase the Devil

Welch ein Morgen! Jesse „The Devil“ Hughes bringt mich auf Hochtouren und statt neben Bombenrucksäcken S-Bahn zu fahren, schwing ich mich bei Niesel aufs Rad. Und siehe da: Die Fettärsche sind endlich zu Hause geblieben oder bieten ihr lahmes, hängendes und vergammeltes Fleisch den anderen ÖPNV-Nutznießer als Pufferzone für den Ernstfall dar, wenn das TNT zündet. Vielleicht werden ja auf diesem Weg zivile Opfer vermieden? Für mich heißt das erst einmal: Volle Kraft, voraus! Unter nackten zitterig-mageren Baumgreisen entlang, fühlt sich das hingerotzte Gonna chase the devil tonight. They chase the devil tonight. wie Kalaschnikow und kugelsichere Weste gleichzeitig an. I love it ♥

16. November 2010

Wann kommt der Sandmann mit dem Sand und fährt mein Boot an die Wand?


Wenn die Müdigkeit einen fast erschlägt, die Mattigkeit  bereits benommen macht, alle Sinnkategorien unfreiwillig durcheinander wirbelt, man seinen Namen beinahe minütlich vergisst, geschweige denn weiß, wo die letzte Stunde eigentlich geblieben ist, ist es Zeit nach diesem heldenhaften Tätigsein, endlich schlafen zu gehen. Auch, wenn die Stunde noch nicht mal Mitternacht geschlagen hat.

15. November 2010

Mit der Tür ins Haus

Beinahe so, als hätten die paar Sonnenstrahlen heute morgen alles wieder gut gemacht...


gehört Kings of Leon- Come Around Sundown rauf und runter, alte Blur und Nirvana-Platten, Info-Radion rbb
gesehen einen ultraschlechten Boxkampf im Zeitrafferformat, zum Glück! War nämlich schon sehr schläfrig...
gelesen Friederike Mayröcker, Bob-Dylan-Biographie, Dr. Erich Kästners lyrische Hausapotheke
getan Bewegung, Bewegung, Bewegung und viel Schlaf
getrunken Non-alcoholics
gegessen Käsekuchen, Choco-Cookies und viel Fisch, natürlich nicht zusammen ^-^
geärgert über diesen Scheißregen...grrrr!
gedacht so langsam wird um mich herum nicht nur am laufenden Band Nachwuchs produziert, sondern auch geheiratet wie verrückt. Pah! Von wegen Rebellentum! Scheinbar alles wie seinerseits bei Mutti und Vati. Die Heiratszulage ist in einschlägigen Berufsfeldern jedoch auch nicht zu verachten, da scheißt man scheinbar auf die lang gepflegte Hippie-Attitüde!
M. hat mit seinen Hasstiraden auf die Wegwerfgesellschaft sowas von recht...
geplant daher möchte in Zukunft ein wenig umsichtiger und nachhaltiger konsumieren, ohne gleich in Sozialutopien und Marxismussermon zu zerfließen...
gewünscht über die konstante Fähigkeit zu verfügen, den kleinen Dingen größeren Raum zu geben.
gekauft Endlich! Ich nenne seit gestern Abend ein neues BILLY mein eigen. Leider stellte sich bei der Umräumaktion bisher obdachloser Lektüre heute heraus: Zwei wären vielleicht besser gewesen. Wer zum Teufel hätte denn gedacht, dass alle auf dem Schreibtisch versammelten und hochgestapelten Bücher ein ganzes Regal beanspruchen? Hmm, vielleicht ein paar Aufsätze zu Weihnachten?
geklickt ebay und Wikipedia: Ich weiß jetzt einfach alles über die Entwicklungsgeschichte und Tradition des Karnevals. Hat mich eh schon immer gewundert, was die am Rhein da alljährlich so treiben.
gehofft dass die Antifaltencreme die Furche unterm Auge nicht nur "optimal mit Q10 versorgt" und die Haut "revitalisiert", sondern mit ein bißchen Hokuspokus auch ein bißchen glättet...

13. November 2010

Schwindende Lichter


Erloschen ist alles Gold. Alle Farben gänzlich zu Boden gefallen. Die bunten Herbstsplitter von so manch kräftiger Böe einfach weggeweht, von blassen Passanten achtlos platt getreten. Regentropfen schlagen im halbstündlichen Turnus an die Fenster. Sogar den Berg hinunter muss ich treten, damit ich auf dem Fahrrad vorwärts komme. Wind fegt mir durch die Haare und meine Augen tränen vom Blinzeln in den Gegenwind. Im Angesicht der schwindenden Stunden Tageslicht steigt beklommenes Gefühl in mir auf. Während Herr Mond fahl-milchig und sichelhaft durch mein Fenster scheint, wird mir klar, dass der schönste Teil des Herbstes bereits hinter mir liegt. Und wie schnell das doch gegangen ist. Vor knapp einer Woche hielt der Baum vor meinem Fenster noch standhaft an seinen Blättern fest, nun zähle ich kein einziges mehr an seinen Ästen. Irgendwie alles ganz und gar lebensfeindlich da draußen, denke ich. Das diffus-verwackelte Licht der Kerzen legt sich wie ein dämpfender Film über das Fürchten vor der winterlichen Dunkelheit und ich denke daran, wie still die Natur  jetzt da liegt und alles Leben sich zurückgezogen hat, in Dunkelheit und Erstarrung zusammengefercht. Es hilft alles nichts, kann ich mich doch nur zeitweilig selbst zusammenkrümmen. Einigeln bis der Körper durch das Liegen ganz und gar matt wäre, schmerzte von der Winterschlafpose...Es bringt nichts, muss ich doch hinaus in die unwirtliche Kälte, mich Tag für Tag dem ungemütlichen Durchzug zwischen Plattenbauten aussetzen, beim Vorbeigehen Massen blasser Gesichter mit leeren Blicken registrieren, während die klamme Kälte in jede meiner Poren dringt. Ein Meer urbaner Trostlosigkeit, da hilft auch all das nächtliche Spiel auf Pfützen sich spiegelnder Taxilichter und Straßenlaternen nichts, die erleuchteten Wohnungen machen nichts besser. Ich glaube, langsam steigt mir das alles hier zu Kopf. Ich geh mir also mal schnell einen Tee machen.

11. November 2010

Danke, Jungs!

Ungeachtet vorschneller Kritikerstimmen, die die angeblich mangelnde musikalische Experimentierfreude mit einem halb aufstampfenden Fuß monieren: Besonders in kalten Spätherbstnächten ist dies mein Balsam für die Seele! Für mich ein Album, das genau jene Lieder versammelt, die gaaanz viel sommerliche Wärme verströmen. Ohne die der lange und von den Meteorologen bisher als "DER KÄLTESTE" angepriesene Winter kaum zu überstehen sein wird ♥
If you give up New York, I'll give you Tennessee,
the only place to be.






Adoleszente Entbehrungen

Gerade noch dort gewesen. Und auf einmal stehe ich am Bahnhof Wannsee, hat mich plötzlich der Alltag wieder. Vom einfahrenden Zug ausgespuckt, kommt die Realität schnurstracks in mein Leben zurück, in dem Rechnungen bezahlt, Wäsche gewaschen und Essen gekocht werden müssen, in dem das Meeting um Punkt 17 Uhr beginnt, zwei neue Korrekturfassungen warten,  ich mein Studium nun endlich abschließen und der ganze Ebay-Kram schleunigst verschickt werden muss. Vorbei die kurze Zeit familärer Geborgenheit, in der ich mich um nichts kümmern musste, einfach alles da war, nichts fehlte. Welcome back im Hamsterrad meines Lebens! Die Vorstellung vom entspannt schnurrenden Samtpfötchen erleichtert das wehmütige Herz und macht den Beinchen das Laufen zumindest etwas erträglicher.

9. November 2010

Ein Stück Zuhause

Trotz nasskalter Witterung hat das frühwinterliche Draußen einiges für mich zu bieten. Staunend bin ich um Prinzessinnenschlösser und  durch verwunschene Zauberwäldchen gelaufen, während sich die Rabenvögel zum gemeinsamen Schläfchen auf den Dächern der Fachwerkstadt krächzend versammelten. Traumhaft schön!









8. November 2010

Das Kindsein verlängern


gehört ganz viel Hot Chip, Bob Dylan, Last.fm-Rockradio
gesehen Natur statt Fernsehen
gelesen Jacques Rancière - Das Unvernehmen, Simons Katze, im Sinne der Magisterprüfung: einmal quer durch die Kleist-Forschung
getan erste Wochenhälfte: Broterwerb und Bibliothek, gegen Wochenende: Der Metropole zugunsten der Provinz den Rücken gekehrt, dabei 1. die morbide schaurig-schöne Spätherbstnatur bestaunt, 2. ordentlich Randale gemacht als der Kleinstadtclub um halb vier das Licht anmachte, 3. braun gebrannten BWLern eine astreine Luftgitarre vorgeführt (Mann, waren die neidisch!), schließlich 4. Cocktails im Mund zubereitet und in Actionpose serviert und 5. nach der Schlaflosigkeit und den nicht enden wollenden Bewegungsorgien endlich ausgeschlafen und zum Abschluss 6. nach langer, langer Zeit eine ganz alte Freundin aus Kindertagen wiedergetroffen: Hach, wie schön!
getrunken Teechen, Bierchen, Wässerchen
gegessen Unmengen an leckeren Speisen: Soljanka, Kartoffensalat und Würstchen, Backcamembert und ganz viel leckeren und selbstgebackenen Kuchen
geärgert über das mangelnde Profil meiner Asics: ein einziges Gerutsche im Schlamm!
gedacht 1. es liegt noch eine Menge Arbeit vor mir 2. diese nächtliche Stille, die nur vom Läuten der Kirchturmglocke unterbrochen wird, ist einfach phänomenal!
geplant die nächste Walpurgisnacht auf dem Hexentanzplatz in Thale zuzubringen
gewünscht öfter hier zu sein: bei den Großeltern und bei Cousin, Tante und Onkel, also öfter an den Ort zurückzukehren, mit dem mich zwar nur wenige Kindheitserinnerung verbinden, der jedoch immer ein Stück Heimatgefühl versprüht
gekauft Simons Katze und einen wunderschönen Kurzmantel mit Riesenkragen (Juchu, der Winter kann jetzt kommen!)
geklickt wikipedia, Last.fm
gehofft dass mir noch viele Stunden mit der Familie bleiben, dass es meiner Mom bald besser geht

6. November 2010

Grau, grau, grau sind alle meine Kleider

Leaving the city...das bedeutet auch: die Ansammlung urbaner Gräue hinter sich lassen. Zur Ruhe kommen, der permanenten Rastlosigkeit mit Naturbildern und Spaziergängen Abhilfe leisten, ausschlafen und den Gedanken freien Lauf lassen. Bedeutet loslassen, sich treiben lassen, dem äußeren Grau eine innere Buntheit entgegen zu setzen.


2. November 2010

Am Schreibtisch kann ich ein kleines bißchen fliegen (Jurek Becker)

... und ich bekomme vom vielen Sitzen regelmäßig Desktop-Koller und greife dann rein prokrastinatorisch sozusagen zu meinen fast ausgetrockneten Filzern aus Kindertagen und produziere bunte, recht unproportionierte Bildchen.

Fuzziness

"Fuzzylogik (engl. fuzzy ‚verschwommen‘, fuzzy logic, fuzzy theory ‚verschwommene Logik‘ bzw. ‚verschwommene Theorie‘) ist eine Theorie, welche vor allem für die Modellierung von Unsicherheiten und Unschärfen von umgangssprachlichen Beschreibungen entwickelt wurde. Sie ist eine Verallgemeinerung der zweiwertigen Booleschen Logik. Beispielsweise kann damit die sogenannte "Fuzziness" von Angaben wie "ein bisschen", "ziemlich" oder "stark" mathematisch in Modellen erfasst werden. Die Fuzzylogik basiert auf den Fuzzy-Mengen (Fuzzy-Sets) und sogenannten Zugehörigkeitsfunktionen, die Objekte auf Fuzzy-Mengen abbilden, sowie passenden logischen Operationen auf diesen Mengen und ihrer Inferenz. Bei technischen Anwendungen müssen außerdem Methoden zur Fuzzyfizierung und Defuzzyfizierung betrachtet werden, das heißt Methoden zur Umwandlung von Angaben und Zusammenhängen in Fuzzylogik und wieder zurück, zum Beispiel als Stellwert für eine Heizung als Resultat."
Alles klar? Ich liebe Mathe! Am innigsten und heißesten, wenn der glorreiche Grant-Lee Phillips im Hintergrund trällert ♥
Vive les Fuzziens!