17. November 2013

Über Verantwortung

"Bildung beginnt mit Neugierde. Man töte in jemandem die Neugierde ab, und man stiehlt ihm die Chance, sich zu bilden. Neugierde ist der unersättliche Wunsch, zu erfahren, was es in der Welt alles gibt."
Große Aufgaben und das beständige Nachsinnen, wie man diese bewältigen könnte. Dazwischen: immer wieder Fünkchen eines längst verloren geglaubten Idealismus, dass die Möglichkeit zu gestalten vielleicht doch keine bloße Fiktion bliebe. Zudem: ein Schmulzen darüber, an dieser Stelle meines Lebens erneut mit einem Lehrer eines früheren Lebens konfrontiert zu werden, bevor dieser sich nach der Annagelung seiner letzten Thesen an die FU-Bürotüre für immer in schöngeistige(re) Sphären zurückzog. Einführung in die Epistemologie diese Initialzündung meines ersten akademischen Lebens als Philosophin. Und jene bis heute andauernde Neugierde.

8. November 2013

Präsenz

Diese beständige Selbstvergegenwärtigung beim Denken, Nachsinnen, Forschen. Wenn die Gedankenflut sich über mich walzt. — Eins ganz gewiss: Hier und jetzt bin ich! Unmittelbar und vermittelt zugleich. Absolutheit der Präsenz ohne Bruch. Vielleicht auch eine Form  – neben allerlei alltäglichen Zerstreuungen – das Sterbenmüssen in die Ferne rücken, ja vor der Lebendigkeit der Gedanken verschwinden zu lassen. Dürftige Ablenkungsmanöver vielleicht. Aberwitzige Taschenspielertricks des Bewusstseins. Eingelullt in diffuses Leselicht sitze ich zwischen jenen, die sich versenken. Draußen haben die Bäume bereits alle Blätter von sich geworfen, dräut Novemberfinsternis und Herbststurm. Die Luft auf dem Nachhauseweg riecht beinahe schon nach Winternächten.