Pläne, die per se zum Scheitern verurteilt sind: den Schreibtisch vollständig leeren, i. e. ihn im umfassenden Sinne vom Ballast der Arbeit befreien. Und damit meine ich nicht etwa, ein wenig Ordnung schaffen, den ein oder anderen Zettel oder Stift in wohlsortierten Schubladen wie von Zauberhand verschwinden lassen, sondern die Herstellung einer Leere im absoluteren Sinne. Das resultative Bewältigthaben von Korrekturbedürftigem, materialisierten Ansprüchen, papiernen Massen. Kurz: Abstinenz, Negation, Freiheit.
In meinem Alltag tobt ein steter Kampf, der nicht zu gewinnen ist. Es grenzt an Donquichotterie, die Stapel bezwingen zu wollen, statt ihrer Präsenz mit radikaler Akzeptanz zu begegnen und sich gelassen und gelöst wie ein Zenmönch den diktierten Arbeitsrhythmen hinzugeben.
Wäre da nicht mein obsessives Verhältnis zur Ordnung, dem austarierten Verhältnis der Teile zu einem Ganzen. Ich brauche die freie Fläche, das tadellose Weiß, die geräumte Ebene. Klarheit. Obsiegen der Kontrolle über das Chaos.