20. März 2011

Amseln zählen

Der Frühling bringt mich in Bewegung - gedanklich und körperlich. Im Vorübergehen glitzert die Welt wie von feinstem Feenstaub bepudert: Überall Regung, Rascheln, Flüstern. Überall um mich herum ein fragiles Glitzern: Pulverisierte Welt aus tausenden Partikeln Zauberstaub errichtet. Es scheint fast so, als könnte ich mich wieder ein Stück greifen. Von Dir allein gelassen und doch immer begleitet. Deine Ferne mit jedem weiteren Schritt zu spüren und dennoch jetzt sicher zu sein, dass Dein Name und Dein Gesicht, Deine Worte und Deine Wärme mir so tief unter die Haut gingen, dass ich bis an mein eigenes Ende gezeichnet bin. All dies unzweifelbar.
Und wenn beim Laufen durch den Park die Amseln ihr verheißungsvolles Lied im Unterholz anstimmen, wenn M. sich nachts wie ein Katzenjunges an mich schmiegt, wenn ich mich, mit Kopfhörern in den Ohren und ganz in meine Welt versunken, schließlich daran erinnere, wie Deine Stimme bei manchen Liedern geklungen hat damals, dann weiß ich Dich in diesen kleinen Momenten des Glücks immer bei mir. Dann weiß ich, dass keine Minute hier umsonst gewesen ist.