Zehntausend Überlegungen später, die Feste vorbeigerauscht, der Schnee geschmolzen. Alles grau und schwarz da draußen. Moskaus westlichster Vorort zeigt sich von seiner häßlichsten Seite und die Plusgrade machen Kopfschmerzen. Die Autos sind leider auch wieder voll auf Kurs. Es regnet permanent kleine Fädchen, die einem feucht-modrig unter die Haut kriechen wollen.
Das neue Jahr ist nun eine Woche alt, milder und heller als das alte. Ein Monat Leben fehlt hier.
Meine Datenbanken sind inzwischen gelöscht, die eigenen URLs stillgelegt. Durch ein fachkundiges Wort aus dem Taumel meiner Naivität geweckt, stand sie auf einmal vor mir: die ganze Tragweite jener Spuren, die ich digital hinterlassen habe. Weder die Universität, an der ich akademisch reifte, noch mein klarer Name sollen von nun an unters Volk. Zumindest nicht mehr derart offensiv. Doch da mir, nach einem Monat Bedenkzeit, das Schreiben ungebrochen innerliches Bedürfnis ist, werde ich an dieser Stelle weitermachen und fühle mich so zumindest halbwegs von der DENIC abgeschottet.
Das Geheimnis ist für die Glücklichen; das Unglück braucht, das hoffnungslose, keinen Schleier mehr.