14. Oktober 2011

Bis auf den letzten Euro

Erstaunlich wie sehr sich die eigene Einstellung zum Geld verändert. Habe ich vor noch drei, vier Jahren die Augen umso fester verschlossen, desto bunter (und damit gefährlicher) die Briefumschläge gestaltet waren, die ich, ihren Inhalt ignorierend, nachlässig aus dem Postkasten zog, um sie oben angekommen in irgendeine dunkle Ecke zu schmettern, von der ich hoffte, sie würde den Haufen Altpapier wie ein schwarzes Loch verschlingen, führe ich auf dem eisernen Fundament akribischster Ordnerführung und Zahlungsüberwachung inzwischen einen unerbittlichen Kampf mit schlipstragenden Herren und kostümierten Damen, die wahrscheinlich nicht nur äußerst mittelmäßige juristische Examina vorweisen, sondern weder mündlich noch schriftlich einen ordentlichen Satz geradeaus formulieren können, um die wirklich letzten Schuldeneuros - minimale Kleinstbeträge, Forderungen überdies, die meines Erachtens inklusive Inkassoaufschlag und Zinseszins längst abgegolten sind - und fühle mich dabei manchmal wie das marode Griechenland.