Das neue Jahr schenkt mir eine prächtige Brandwunde unterm Augenlid auf dem linken Wangenknochen. Sie hat die exakte Form eines Hufeisens. Tja, Glück und Unglück liegen nach landläufiger Überzeugung nah beieinander und es war ja schließlich nicht das Auge wie die Freunde zu beschwichtigen versuchen. Um halb sechs, vom Alkohol ganz und gar berauscht, spinne ich Legenden um schlagende Verbindungen und linksautonome Schwesterschaften, deren Mitglied ich bin und die sich statt Schmiss Pyrowunden ins Gesicht ätzen. Dann gehen die Lichter endgültig aus. Der graue Morgen empfängt uns mit Brandenburger Landregen und dennoch zaubert das Neujahrsmahl im Tageslicht beschaut das ein oder andere Lächeln in die von der Nacht gezeichneten Gesichter. Auf der Fahrt nach Hause erinnere ich mich daran, dass ich früher erst dann, wenn der Februar eines neuen Jahres begonnen hatte, fähig war, die richtige Jahreszahl auf meine Schularbeitsblätter zu schreiben. Zeiten waren das...