15. November 2011

Man ist ja immer auch ein Anderer (vielleicht schon jede Zehntel Sekunde)

Ich habe zum Beispiel ein Mädchen sehr lange geliebt. Wir waren sieben Jahre zusammen. Die hat mich auch erfunden, da komm ich auch her. Die Bücher, die die gelesen hat, waren mir vorher fremd. Wie die so Eierkuchen gemacht hat, das habe ich noch nie gesehen. Was die so für Musik gehört hat, wie sie sich bewegt, wie die riecht, das sind so Dinge, das macht ja auch was mit einem, das verändert einen ja auch. [...]. Wenn man sieben Jahre lang nicht nur Körperflüssigkeiten, sondern alles Mögliche austauscht, in einem Alter, wo man schon reif, aber vielleicht noch nicht ganz reif ist, dann ist das vielleicht auch meine Herkunft.
Als ich Dich, 90 Minuten nach Pollesch allein auf der Bühne agierend, vor einem Jahr im Großen Haus der Berliner Volksbühne zum ersten Mal bewusst wahrnahm, fühlte das sich fast wie eine Erleuchtung an.