18. August 2011

1993

Beim Immatrikulieren der neuen FU-Studierenden zum Wintersemester steigt beim Geburtsjahrgang 1993 in mir permanent ein Gefühl der Beklommenheit hoch, das M., als wir nach getaner Arbeit im Weinbergspark liegen von mir zaghaft erwähnt, mit einem süffisanten "Wir sind halt alt geworden" kommentiert. 1993, unvorstellbar das! Zehn Jahre nach meiner eigenen Geburt. 10 Jahre, mein Gott! Da konnte ich bereits schreiben, rechnen und alle 16 Bundesländer inklusive ihrer Hauptstädte auswendig. Da entwickelte ich langsam einen gesunden Skeptizismus den Erzählungen der Erwachsenen gegenüber, während die da, die jungen Nachfolger, noch in die Windel schissen. Die Pubertät lag zu diesem Zeitpunkt zwar noch lange vor mir, dennoch war ich der Volljährigkeit schon um Jahre näher als insgesamt noch vor jenen lagen bis sie selbst so alt würden wie ich es damals war. 1993 lässt mich seitdem den ganzen Tag nicht mehr richtig los, macht mich irgendwie wehmütig. In den Gedankenpausen dazwischen muss ich immer wieder auch ein bißchen selbstironisch über mich schmunzeln.