24. September 2011

enlightened

Den eigenen Forschungsbericht für ein von der DFG eingestrichenes Stipendium mit Platon eröffnen und mit ordentlich Pathos folgendermaßen beschließen:
 
Vielmehr erstreckten sich jene Einsichten bis in die entlegensten Winkel der thematischen Schwerpunktsetzung im Kontext meines Studienabschlusses – im Fach Literaturwissenschaft etwa in Form einer detaillierten Auseinandersetzung mit dem Benjaminschen Konzept der Allegorie und ihrem schriftbildlichen Gehalt als errettendes Transformationsgefüge, in der alles „Geschriebene zum Bild drängt“. Ihr Einfluss wirkt infolgedessen bis in die gegenwärtige Konzeption meines Dissertationsprojekts, die unter dem vorläufigen Arbeitstitel Exzess und Exorzismus, den Fokus auf Lehre vom Zerfall legend, mit Blick auf das Gesamtwerk Émile Ciorans – ein poetischer Paroxysmus par excellence – in den exaltierten Aphorismen und Essays eine fragile ‚Metaphysik‘ freizulegen sucht. 
 
Danach: das Überwinden des Schweinehundes satyrhaft genießen. Fabelhafte Kreuzberger Jungs mit Fünftagebart auf ihren Rennrädern, vom Altweibersommerlicht schmeichelnd ausgeleuchtet, im Vorbeirauschen kurz anschmachten, ihnen kess entgegenzwinkern und ob der futuristischen Architektur ihres Sportgerätes bewundern. Eine Lenkergabel, die aussieht als wäre sie einem Klempner oder Rohrverleger entwendet worden.