29. Juli 2011

I shall be too late!

Das muss mindestens 15 Jahre her sein, dass ich zuletzt eine Armbanduhr besaß; fast mein halbes Leben lang. Ihr beständiges Ticken in der Nacht fühlt sich gegenwärtig ganz und gar irritierend an nach den Jahren. Diese durchbohrende Präsenz, die zwischen finsteren Träumen eine anhaltende Absicherung der Realität bietet. 
Durch die neuartige Erfahrung bin ich im morgendlichen Dämmerschlaf sofort zurückversetzt in das Schlafzimmer meiner Großeltern. Zur Rechten ihres Ehebettes aufgebarrt, lag ich, vor dem Einschlafen mit offenen Augen einer absoluten Dunkelheit ausgesetzt, da auf einer aufklappbaren Liege, während der kleine Plastikwecker auf dem Nachtisch meines Opas mit seiner klanglichen Präzision ausdauernd Zeichen der Persistenz und Zuverlässigkeit meiner kindlichen Welt lieferte. Diese vergängliche Vorstellung vor Augen bin ich von dieser beim Aufwachen an einem grauen Morgen behaglich eingelullt und traurig berührt gleichermaßen.