27. Oktober 2010

*Anamelodischer Schock*

Zugegeben, ich leide definitiv an einem chronischen Ohrwurm-Syndrom. Bevor dieses mich zum ersten Mal überfiel, waren alle Anfangsstadien schon weit überschritten und ich in die letzte Phase eingetreten. Wehrlos werde ich seitdem Opfer meiner unkontrollierbaren Symptome, die Musik aller Art in den ungelegensten Momenten auslöst. Ob von Gould eingespielte Bach'sche Fugen, Rotzgitarren von Guns'n'Roses, Lady-Gaga-Pop oder George Harrisonianische Sitar-Allüren. Ich reagiere! Oft bin ich dann nicht mehr Herr meiner Sinne, zwingt mich die herbeinahende Musik, ganz egal, wo ich mich gerade befinde, zu Überreaktionen und unfreiwilligem Kontrollverlust. Oh Mann, wie oft ich wohl schon mit Schaum vor dem Mund im Supermarkt auf prall gefüllten Maggi-Suppenterrinen mein Drummer-Stelldichein gab, oder in der Vorlesung unter dem Tisch beherzt die Luftgitarre griff, von spontanen Sing-und Summspielen mal ganz abgesehen. Dieser Klassiker Diamond'scher Schule hat es mir dabei besonders angetan, manchmal wache ich schon morgens mit dem "Love you so much can't count all the ways I'd die for you girl" im Ohr auf  und denke dabei freilich immer zuerst an die zauberhafte Uma Thurman bevor ich mich aufs Fahrrad schwinge.