31. Juli 2011

"Das grösste Schwergewicht. - ...alles unsäglich Kleine und Grosse deines Lebens muss dir wiederkommen" - Fröhliche Wissenschaft, Aph. 341

Selbstrezitation: 
"Vor einem Jahr bin ich im strömenden Regen durch die Stadt gefahren, frierend, weinend und  hoffnungslos. Heute gehe ich nach draußen in die wärmende Sonne und weiß, was immer auch passiert, dass nichts umsonst gewesen ist." - 22.09.2006

30. Juli 2011

Feels like end of summer

Draußen

*Dauerregen und eine novembereske Gräue
*eine kurze Regenpause genutzt und mit Robert Ullrey im Ohr (Danke an Caro!) ein paar Runden im Weinbergspark gedreht. Für den ernsthaften Wiedereinstieg nach einem halben Jahr Abstinenz größenwahnsinnig gleich mit Podcast Week 9 angefangen, eine halbe Stunde relativ zügig durchgerannt, nichts bereut, sogar erstaunt gewesen, dass es sich hier direkt vor der Tür so gut rennen lässt und beschlossen selbiges jetzt auch mal ganz früh vor der Arbeit auszuprobieren.
*nur ein paar Kids in quietschbunten Gummistiefeln und ein paar Hundebesitzer im Park gesichtet, sonst nur beimitleidenswerte Touristen, denen man während ihres Aufenthalts in der Hauptstadt besseres Wetter gegönnt hatte

Drinnen

*heiße Zitrone, Kaffee und literweise Pfefferminztee, Honig-Ingwer-Möhrensuppe und Naturjoghurt mit Erdbeeren und Haferflocken
*eine warme Dusche nach dem Lauf
*seit dem frühen Morgen dann konzentrierte Lektüre des Benjamin und Verwunderung über die eigensinnige und äußerst unorthodoxe Kulturanalyse, mit der der beharrliche Leser, hat er die behäbige Einleitung, von einem historisch-dialektischen Materialismus triefend, erst überstanden, im Folgendem reich belohnt wird

Innendrin

*kreatives Gedankenchaos und wieder ein bißchen Zuversicht, dass das alles doch noch irgendwie zu schaffen ist
*sehnsuchtsvolle Erinnerung an einen herrlichen Sommerabend am Pfingstwochenende

29. Juli 2011

Wet sand

Plötzlich Stadium Arcadium Disk 1, Track No. 13 bei der Auswahl des Klingeltons. Für einen kurzen Moment lang bin ich in Deinen Hausflur zurückversetzt, an dem Tag als Du amtlich besiegelt starbst. Wie mir schwarz vor Augen wurde und ich dann ohne Halt die Stufen bei Dir im Haus hinunter wankte ohne Dich nochmal anzusehen. Nach einer halben Minute ist alles wieder normal, alles gut. Tony singt immer noch.

I shall be too late!

Das muss mindestens 15 Jahre her sein, dass ich zuletzt eine Armbanduhr besaß; fast mein halbes Leben lang. Ihr beständiges Ticken in der Nacht fühlt sich gegenwärtig ganz und gar irritierend an nach den Jahren. Diese durchbohrende Präsenz, die zwischen finsteren Träumen eine anhaltende Absicherung der Realität bietet. 
Durch die neuartige Erfahrung bin ich im morgendlichen Dämmerschlaf sofort zurückversetzt in das Schlafzimmer meiner Großeltern. Zur Rechten ihres Ehebettes aufgebarrt, lag ich, vor dem Einschlafen mit offenen Augen einer absoluten Dunkelheit ausgesetzt, da auf einer aufklappbaren Liege, während der kleine Plastikwecker auf dem Nachtisch meines Opas mit seiner klanglichen Präzision ausdauernd Zeichen der Persistenz und Zuverlässigkeit meiner kindlichen Welt lieferte. Diese vergängliche Vorstellung vor Augen bin ich von dieser beim Aufwachen an einem grauen Morgen behaglich eingelullt und traurig berührt gleichermaßen.


28. Juli 2011

Aus dem Takt

Dass ich nach langer, anhaltender Anstrengung und immensem Arbeitsaufwand immer wieder aus dem Tritt komme auf der zähen Zielgerade des Studiums. Zurückfalle hinter das, was längst überwunden schien, das bißchen Erkenntnis, hart errungen. Wie er mir in geistigen Umnachtungszuständen immer wieder aus der Hand fällt, der Faden, beinahe vorsätzlich fallen gelassen. Immer wieder aus der Bahn geworfen und alle Pläne selbstbetrügerisch nach hinten korrigiert. Und dass ich dabei stetig das mit Füßen trete und anfange zu verachten, für das ich seinerzeit alle Zukunftchancen hab sausen lassen, und stattdessen schlaflose Nächte gebrannt. In der momentanen Ohnmacht, der Stagnation im Angesicht des Endes fast wertlos, das alles. 

"Du hast keinen Biss" hat mir der Mensch, dessen Wort mir alles bedeutet, heute im Wortgefecht entgegen geschleudert und damit alles gesagt. Und nichts ausgelassen, was mich in meinem Selbstbild hätte härter treffen können. Ich trete von Schattenhaftem gelähmt längst wieder auf der Stelle, hartnäckig.

27. Juli 2011

De superbia

superbia, superbiae, femininum - schüchternes Kopfnicken, geräuschloses Hinsetzen, Durchatmen. Nicht ohne perfiden Genuss erinnere ich mich an meine strahlende Ära als discipula linguae Latinae zurück. Inmitten von AcI, Gerundivum, Hortativ und Abl. abs. den Blick unbeirrt und äußerst strebsam auf das große Latinum geheftet, bestand ich dieses dank der sechs Jahre eisernen Vorlaufs, ein martialischer Trimm-Dich-Pfad, über den uns die bereits damals pensionierte Magistra Schneppelina mit Gouvernantendutt peitschte, durch einen unerwarteten Lehrerwechsel in der Oberprima mit Bravour (s.c.l.). Die harte stilistische Schule schärfte mein jugendliches Gefühl für Wesen und Struktur der Sprache. Doch damit nicht genug: Seit jener Zeit des unnachgiebigen Unterrichts nämlich gehe ich der Welt antiker Geschichte und Philosophie so unbefangen und selbstverständlich spazieren und kann noch immer alle römischen Kaiser (früher sogar mit Regierungszeiten) der Reihe nach aufzählen, dass ich ob dieser Reliquien meiner Schulzeit manchmal sehr verwundert bin. Caesar, Cicero - freilich mit k gesprochen - und auch Sallust lese ich als Zeichen meiner rückblickenden Anerkennung und in geheimer Komplizenschaft noch heute im Original. Bei den Ovidschen Metamorphosen hingegen schleichen sich vor allem durch mangelnde Gelegenheit der Erprobung und da ich mich seinerzeit nicht für ein Studium der klassischen Philologie erwärmen konnte, Jahr für Jahr ernsthafte Probleme beim Transfer des rhythmisierten Lateins ins Deutsche ein. Hier erschließe ich entgegen meines Gebots, Eleganz und Perfektion bei der Übersetzung eines solchen Autors müssen universal und ohne Ausnahme walten,  mittlerweile nur noch aus dem Kontext der mir bekannten Mythen. Ganz und gar gräßlich, die Talente von einst einfach vor die Hunde gehen zu sehen.

26. Juli 2011

Freie Tage, vol. 1

Voilà, der schikanöseste Abwasch der letzten Wochen wäre geschafft, die wolkenkratzerhohen Tellerberge mühsam bewältigt. Und ganz nebenbei klingelt DHL an der Haustür und bringt den gradiosesten, sündhaft teuersten Wintermantel, den ich je besessen habe. Schon beim Bestellvorgang: Schwindelerregende  Benommenheit als der Preis schwarz auf weiß nochmals zu sehen war, doch tapfer weitergeklickt. Aus dem unterbewussten Off folgen auf dem Fuße Gewissensqualen im altbekannten Kaufsuchtsblues-Modus. 
Jetzt noch hurtig durch zwei, drei Artikel der ZEIT gefegt, sonst wäre diese auch umsonst gekauft, dann höchst konzentrierte und messerscharfe Walter-Benjamin-Lektüre, kurze Laufrunde durch den Park bei vorhergesagtem Sonnenschein - schon allein, weil die verehrte Kaltmamsell meinen Bewegungshunger durch ihre sehnsuchtsvolle Illustration eines Parkläuferinnenidylls heute morgen so richtig angefeuert hat, quel pittoresque! Danach Kuchen backen für H., schließlich, wenn sich die Dämmerung über die Straßen von Mitte legt, Stammkneipe. 
Die Tagesbegleitung: Bedrohlich starker Kaffee, Apfelmus und Erdbeerkompott für den motivarischen Aspekt.

25. Juli 2011

retrospektiv I

Wie wir fröhlich angeschwipst um die Tischtennisplatte gerannt sind, die die X-berger WG bei jeder Party in M.s Zimmer aufgebaut hatte. Ich im Rüschenkleid mit Punkten, ein Budweiser in der Linken, die Jungs in ausgewaschenen Jeans und Cord. Später dann nicht mehr Mann gegen Mann, sondern ungestümer Wettlauf im Kreis. Die alten Kellen lässig in der Rechten, nur kein kostbares Bier auf die Holzdielen verschütten. Und wie ihr euch über meine Schlagtechnik und die zeitliche Verzögerung lustig gemacht habt damals. Laut ausgelacht habt ihr mich. Spätestens um eins war der Raum von hunderten gerauchten Kippen dann so verqualmt, der Ball derart schwer auszumachen in der Luft, dass wir uns entschlossen, nur noch chinesisch zu spielen. Schön war das. Nah fühlt es sich an, lebendig der Eindruck und doch kommen die Bilder aus einer Zeit, die unwiderruflich vorbei gegangen ist.

Get in touch again

Betörend-intensive Leibeserfahrung überkommt mich dieser Tage wie schon lang nicht mehr. Ein vor allem körperlich ausgelöster Hauch von Selbstpräsenz. Wie anders sich die Beine beim Gehen, Laufen, Springen heute angefühlt haben. Sonderbar gelöst das alles.
Beim Erfinden schriftrollenartiger To-DoBuy-Listen dreht die Traumtänzerei emsige Pirouetten. In der nächsten Zeit werde ich also unbedingt anschaffen müssen:

*endlich Kontaktlinsen (für professionalisiertes Squashen)
*einen pinken Lenkdrachen (damit ich Herrn S. im Herbst beim Abheben auf dem Tempfelhofer Flugfeld tapfer meinen Beistand leiste)
*eine Gymnastikmatte (es wird Zeit an meiner Dehnung zu arbeiten)
*ein Aufpiekser für Rechnungen, Quittungen etc. (Steuererklärung lässt grüßen)
*ein Paar veritable Laufschuhe für ungebremstes Gerenne
*lang und heiß ersehnte Cioran-Gesamtausgabe
*Tickets für Jupiter Jones am 18.11. im Astra (wo doch auf dem Hurricane keine Zeit dafür blieb)

In jene Planungseuphorie mischt sich auch ein ganz klein wenig Melancholie ob des zwar vorhersehbaren, doch nicht derart rasch erwarteten Todes von Amy W. Auch, weil das immer Selbsterlebtes auf den Plan ruft. Unfassbar, dreißig wärst Du dieses Jahr geworden.
In Hinblick auf das Ereignis und seine durchlebten Schatten bleibt mir daher - freilich mit etwas Galgenhumor - nur zu sagen: Club 27, f**k you! Unverbesserlich, gebrochen und verloren, ihr alle!

They tried to make me go to rehab, I said: 'No, no, no!'


24. Juli 2011

What's (y)our age again?

Samstagnacht, kurz vor halb eins. Eigentlich sollten wir irgendwo einen Drink zu uns nehmen, ein kleines bißchen die Kontrolle verlieren, später irgendwo wild tanzen. Wir müssten dazu nur vor die Tür gehen, gar nicht weit fahren. Stattdessen laufen wir wie von LSD-Taranteln gestochen um den heimischen Couchtisch und spielen Fangen, mal in Slowmo, mal mit richtig Tempo. Damit könnten wir uns wahrscheinlich noch stundenlang beschäftigen, bis die Sonne über Berlin aufgeht. Dass M. dieses Jahr noch dreißig wird und ich ihm schneller folgen werde als mir lieb ist - so wie die Jahre momentan rasen -, bleibt äußerst fragwürdig bei genauerer Analyse unserer Abendgestaltung.

23. Juli 2011

Weg vom Nikotin: Me, running

Ein Jahr ist es nun her, seit ich dem blauen Dunst - bei meiner Suchtaffinität bleibt zu hoffen endgültig - abgeschworen habe. Dass den Freunden die neue Lebensweise zunächst und teilweise bis heute nicht aufgefallen ist, beleuchtet die gesellschaftliche Belanglosigkeit jener Selbstdisziplinierung, die bei mir keineswegs in Gestalt einer langen Leidenserfahrung daherkam. Seitdem jedenfalls strafe ich stinkende Kippen mit überheblicher Mißachtung, setze den Fuß nicht mehr gleicher Leidenschaft in Raucherkneipen, wasche und bürste mich zumindest vom Scheitel bis zur Sohle, wenn mich eben jene Etablissments nächtens, mit Penetranz aus den Poren miefend, wieder ausspucken. Mit dem bissigen Geruch, der von Haut und Haar her strömt, kann ich nämlich heutzutage nicht mehr einschlafen.
Insgesamt ein Jahr, das sich viel weniger als Zerreißprobe darbot, so wie ich es in meinen kühnsten Horrorphantasien angenommen hatte. Ein Jahr, in dem ich mich außerordentlich tüchtig bewegt habe. Am intensivsten natürlich nach der unmittelbaren Entledigung des Lasters, also im (Spät-)sommer und Herbst 2010. Ja, einen Heidenschiss hatte ich vor dem Zunehmen, das die meisten Abstinenzler heimsucht! In meiner Vorstellungswelt führt 'dick sein' nämlich konsequent hinter 'dumm sein' die Liste der unerträglichen Lebensplagen an. Und so lief ich mit den denkbar schlechtesten Billiglaufschuhen an den Füßen, da ich meine extreme Flatterhaftigkeit zunächst auf eine Probe der Kontinuität stellen musste, bei Wind und Wetter durch den Park bis der schneereiche Dezember vor der Tür stand. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich die 10 km schon deutlich unter 50 Minuten laufen. Dann kam der Winter und die stressige Vorbereitung der Magisterabschlussprüfungen forderte, auch wenn ich die Bewegung nie gänzlich aufgab - ich schwamm weiterhin, spielte einmal die Woche Squash und fuhr den täglichen Arbeitsweg (Strecke: 16 km) mit dem Rad - ihren Tribut. Das Laufen habe ich trotz Halbmarathonplanung leider seitdem nicht nur vernachlässigt, sondern gänzlich aus den Augen verloren. Ich befürchte gar, die 10 km würden mich momentan ganz bestimmt mehr als eine ganze Stunde kosten, denn leider ist mir das Laufen von jeher, ganz im Gegensatz zum Schwimmen und Radfahren etwa, am Anfang stets eine richtige Herausforderung gewesen. Wahrlich, ein beständiges Malträtieren meinerselbst, fühlt es sich in der Eingewöhnungsphase doch ganz und gar unnatürlich an und erweist sich von außen in diesen ersten Wochen ganz bestimmt nicht als sportive Augenweide. Mein Liebster läuft übrigens ohne sichtliche Kraftanstrengung auch nach längster Abstinenz wie ein junger Gott, während ich wie ein brodelnder Dampfkessel hinterherkriechen müsste, würden wir zusammen unsere Runden drehen. Dabei ist das zeitliche Durchhalten weniger ein Problem. Selbst untrainiert kann ich dank guter Grundkondition locker mindestens 30 Minuten am Stück laufen ohne zwischendurch verschnaufen zu müssen. Doch die eigentümliche Selbsterfahrung, das Keuchen, das gelegentliche Stolpern, das Vorankriechen. Das kann doch nicht im Ernst alles an schlechten Laufschuhen liegen?! Allen Unwägbarkeiten zum Trotz, ist es nun an der Zeit, erneut zu beginnen, finde ich. Diesmal mit guten Schuhen und einer Laufbandanalyse und ohne Ipod, der lenkt mich mit seiner Taktvorgabe nur ab. Jahr 2 verlangt nach neuen, ernstzunehmenden Ritualen und außerdem sehen nach ein paar Wochen regelmäßigen Laufens meine Beine in Pumps und Stiefeln einfach exzellent athletisch aus.

22. Juli 2011

Das archivierte Ich

Beständiger Verlust der Überbleibsel eines Selbst, wenn es das überhaupt gibt. Fragmente innerer Erfahrungen, all dies direkt empfundene Intensität und unwiederholbare Singularitäten. Und immer noch sind mir Stift und Papier selbstverständlicher zuhanden als behäbige Tasten. Um das aufzufangen, was sich unmittelbar erlebt da drinnen. Dasjenige nämlich, das bereits verschwindet, wenn die Worte in die stumme Erfahrungswelt einbrechen. Wie Fotos, die an den Rändern langsam verblassen, kann auch meine Hand den Impressionen nur unzureichend folgen, hinkt in ausladenden Bögen hinterher. Doch gehe ich mir, auf solche Art papierern festgehalten, immer wieder verloren zwischen Altpapier und Rechnungen, schmeiße ich wöchentlich missglückte Identitätstiftung in die blaue Tonne. Daher der verwegene Versuch, viel mehr noch hier, genau an dieser Stelle, zum Zwecke späterer Verfügbarkeit festzuhalten. Sprachlich auch noch das abbilden, was der unruhige Verstand als umnachtete Phantasmen gebiert. Verkettete Idiosynkrasien,  Exkremente eines manchmal aus dem Ruder der Normalität gelaufenen, ganz und gar ungeordneten unstofflichen Metabolismus. Oft aber ziemlich profan das Ganze. Innehalten bei dem, was ich mir im Nachhinein nicht mehr zuschreiben kann, abschütteln will, und konfrontatives Atemholen, im Benjaminschen Sinne als Daseinsform der Komtemplation, ist vielleicht dies, was ich lernen will. Zulassen, was sich so mitteilen will und nicht immer gleich alles externalisieren, für das theoretische Besitzergreifen handhabbar gemacht. Und dann stoße ich heute peinlich berührt auf diesen Satz meines 19-jährigen Ichs und muss bei aller Distanzierung unverzüglich schmunzeln: kann keine klaren gedanken mehr formulieren, es fließt einfach alles runter, über, raus, ach keine ahnung. morgen revidiere ich, relativiere, nehme zurück, bereue, verstehe nicht mehr. Als ob es doch möglich wäre, das überzeitliche Zusammenbringen dieser Fäden. Als ob es jenseits aller philosophischer Revisionen einen unverrückbaren Teiler beider Selbst gibt bei allen Diskrepanzen.

21. Juli 2011

Vom Verlust der Fähigkeit zusammenhängend zu denken

Die Gesichtsfeldstudien noch nicht ganz ad acta gelegt, begleitet von Müdigkeit, die sich ins Gesicht frisst, bin ich in den letzten Wochen ganz und gar umschlugen von Gedanken. Jeglicher Versuch, sie zu ordnen, per se zum Scheitern verurteilt. Vollends entrückt, Arcade Fire immer wieder und in einer hypnotischen Dauerschleife. Etwas Zusammenhängendes schreiben? Reiner Utopismus dies. Bevor ich den Dingen Bedeutung anheften kann, sind sie auch schon vorbeigeschwirrt und ich inspiriert und wankend zugleich zurückgelassen: Es zerfiel mir alles in Teile, die Teile wieder in Teile, und nichts mehr ließ sich mit einem Begriff umspannen. Die einzelnen Worte schwammen um mich...